Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 04.04.2023 17:05

Augsburg will eine Stadt in der Ukraine unterstützen

Die Stadt Augsburg plant eine Kooperation mit der ukrainischen Stadt Perwomajsk. (Foto: mjt )
Die Stadt Augsburg plant eine Kooperation mit der ukrainischen Stadt Perwomajsk. (Foto: mjt )
Die Stadt Augsburg plant eine Kooperation mit der ukrainischen Stadt Perwomajsk. (Foto: mjt )
Die Stadt Augsburg plant eine Kooperation mit der ukrainischen Stadt Perwomajsk. (Foto: mjt )
Die Stadt Augsburg plant eine Kooperation mit der ukrainischen Stadt Perwomajsk. (Foto: mjt )

Die Stadt Augsburg plant eine Projektpartnerschaft mit der ukrainischen Stadt Perwomajsk. Wie Augsburgs Oberbürgermeisterin Eva Weber im Stadtrat erklärte, sei das Projekt im Augsburger Europabüro angesiedelt und werde mit Förderprogrammen des Bundes finanziert. Durch die kommunale Entwicklungszusammenarbeit soll Perwomajsk vor allem bei der Flüchtlingsversorgung unterstützt werden.

Die 67000-Einwohner-Stadt im Südwesten der Ukraine hat seit Beginn des Krieges viele Flüchtlinge aufgenommen, etwa aus Cherson und Luhansk. Die dortige Verwaltung steht vor entsprechenden Herausforderungen. Zudem seien Energie- und Wasserversorgung kritisch, so das Europabüro, das sich nach geeigneten Kommunen umgesehen hatte, in der Stadtratsvorlage. Teils komme es zur Unterbrechung der Trinkwasserversorgung, auch seien Pumpenanlagen und die Kläranlage veraltet. Darüber hinaus seien beispielsweise das zweitgrößte Getreidesilo der Ukraine, das sich in Perwomajsk befindet, und einige wenige Wohngebäude direkt durch den Krieg zerstört worden. Mit der Rückeroberung der Stadt Cherson im November 2022 sei der aktuelle Frontverlauf aber „etwas in die Ferne gerückt”. Aktuell verlaufe die Front etwa 200 Kilometer von Perwomajsk entfernt.

Das Europabüro verfügt aufgrund vorangegangener Hilfsgüterlieferungen an die Regionalverwaltung des Oblast Mykolajiw über „sehr gute Kontakte” in die Region, heißt es in der Stadtratsvorlage. Gleichzeitig bestehen über den Ukrainischen Verein direkte Kontakte in die Stadtverwaltung Perwomajsks, die als kleinere Kommune sehr handlungsschnell sei. Die Augsburger Stadtverwaltung geht daher von einer „zügigen Beantragung von Förderprogrammen des Bundes” aus.

Weiterhin spreche der Kooperationsbedarf im Bereich Wasserversorgung für eine Zusammenarbeit mit Perwomajsk, denn als „Wasserstadt von Weltrang” könne die Stadt Augsburg ihre Expertise in diesem Bereich teilen und Perwomajsk beratend unterstützen, so Stadtverwaltung und Europabüro. Augsburg erfülle dabei die Vorgaben des Unesco-Managementplans, in dem sich die Stadt zum internationalen Austausch in Fragen der nachhaltigen Wasserwirtschaft verpflichtet hat.

In einem ersten Schritt sei zunächst eine Lieferung fördermittelfinanzierter Hilfsgüter im Wert von rund 130.000 Euro vorgesehen. Darauf aufbauend sollen „virtuelle Austausche und Fachdelegationsreisen auf Arbeitsebene durchgeführt werden, um die Kooperationsbereiche zu konkretisieren, Projektaktivitäten zu konzipieren und fachbezogenes Wissen zu teilen”.

Der Augsburger Stadtrat stimmte der Projektpartnerschaft mit Perwomajsk gegen drei Stimmen zu. (jaf)

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