Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.01.2022 17:22

Kompostieranlage in Oberbachern wirft Fragen auf

In Kompostieranlagen wie dieser   werden biologisch abbaubare Abfälle in kostbaren Dünger verwandelt. Jedoch entstehen bei dem Prozess auch Gerüche. Deshalb muss in manchen Fällen zunächst ein immissionsschutzrechtliches Gutachten prüfen, ob die Geruchsbelastung erträglich ist.	Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)
In Kompostieranlagen wie dieser werden biologisch abbaubare Abfälle in kostbaren Dünger verwandelt. Jedoch entstehen bei dem Prozess auch Gerüche. Deshalb muss in manchen Fällen zunächst ein immissionsschutzrechtliches Gutachten prüfen, ob die Geruchsbelastung erträglich ist. Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)
In Kompostieranlagen wie dieser werden biologisch abbaubare Abfälle in kostbaren Dünger verwandelt. Jedoch entstehen bei dem Prozess auch Gerüche. Deshalb muss in manchen Fällen zunächst ein immissionsschutzrechtliches Gutachten prüfen, ob die Geruchsbelastung erträglich ist. Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)
In Kompostieranlagen wie dieser werden biologisch abbaubare Abfälle in kostbaren Dünger verwandelt. Jedoch entstehen bei dem Prozess auch Gerüche. Deshalb muss in manchen Fällen zunächst ein immissionsschutzrechtliches Gutachten prüfen, ob die Geruchsbelastung erträglich ist. Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)
In Kompostieranlagen wie dieser werden biologisch abbaubare Abfälle in kostbaren Dünger verwandelt. Jedoch entstehen bei dem Prozess auch Gerüche. Deshalb muss in manchen Fällen zunächst ein immissionsschutzrechtliches Gutachten prüfen, ob die Geruchsbelastung erträglich ist. Foto: Pixabay (Foto: Pixabay)

Der 14000 große Acker, auf dem die Anlage entstehen soll, liegt laut Bürgermeister Toni Schoder zwischen Ingstetten und Schnellmannskreuth. Laut Antrag hat die Kompostieranlage eine Durchsatzleistung von bis zu 3500 Tonnen pro Jahr. Das entspricht einer täglichen Menge von maximal 9,9 Tonnen. Oder anders ausgedrückt: Drei landwirtschaftliche Fahrzeuge braucht es pro Tag, um die biologisch abbaubaren Abfälle zu transportieren.

Bürgermeister Toni Schoder verlas die Anmerkungen der Gemeindeverwaltung zu dem geplanten Vorhaben. Demnach könnten sich durch die Kompostieranlage, sie liegt laut Gemeindechef etwa 700 Meter von Ingstetten entfernt, künftig Geruchsbelästigungen ergeben. Ab einer täglichen Durchsatzleistung von zehn Tonnen Grüngut nämlich müsste ein immissionsschutzrechtliches Gutachten erstellt werden. Man bewege sich also sehr knapp an dieser Grenze, erläuterte der Bürgermeister.

Schwierig mache eine Beurteilung des Projekts aber ein anderer Aspekt. „Der Acker ist nicht im Besitz des Antragstellers”, informierte Schoder die Gemeinderäte. Deshalb sei fraglich, ob das Vorhaben in diesem Fall privilegiert sei. Dies müsse das Landratsamt beziehungsweise das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) zunächst prüfen.

Lorenz Nefzger und Zweiter Bürgermeister Hans Schweizer sahen das genauso. Da die Anlage „in der freien Natur” geplant sei, müsse zuvörderst geklärt werden, ob eine Privilegierung vorliegt oder nicht.

Robert Müller indes äußerte Bedenken wegen der zusätzlichen Belastung für die dortigen Straßen. Er wies zudem darauf hin, dass die Kompostieranlage vermutlich nicht gleichmäßig an 365 Tagen im Jahr angefahren werde, sondern wohl eher verstärkt im Sommer, wenn Grüngut anfalle.

Für Claus Trott sprach nichts gegen das Vorhaben. Man habe im Gemeinderat in der Vergangenheit schon andere Bauanträge genehmigt, obwohl die Straßen nicht auf den zu erwartenden landwirtschaftlichen Verkehr ausgelegt waren. „Und außerdem: Wir wollen doch alle Bio haben”, gab Trott zu bedenken. Wenn ein Landwirt biologisch erzeugten Dünger anbieten wolle, sollte man dies unterstützen.

Bürgermeister Anton Schoder schlug vor, das Landratsamt solle zunächst einmal über die Frage der Privilegierung entscheiden und den Antrag der Gemeinde dann noch einmal vorlegen. Zum jetzigen Zeitpunkt könne der Gemeinderat dem Vorhaben aber noch nicht zustimmen. Zwölf von 13 Räten stimmten diesem Vorschlag zu.

An der Pöttmeser Straße 27 steht das frühere Lehrer- beziehungsweise Gemeindehaus. Es befindet sich inzwischen nicht mehr im Besitz der Kommune und ist nach den Worten von Bürgermeister Toni Schoder schon etwas heruntergekommen. Das Gebäude soll abgerissen werden. An der gleichen Stelle ist ein Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten und insgesamt 16 Stellplätzen geplant. Zusätzlich soll ein Kinderspielplatz entstehen. Das Mehrfamilienhaus ist 26 Meter lang und zwölf Meter breit und damit etwas größere als das bestehende Gebäude. Einem entsprechenden Bauantrag erteilte der Gemeinderat am Dienstag mit 13:0 Stimmen das gemeindliches Einvernehmen.

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