Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 07.10.2022 13:47

Erlaubte und unerlaubte Bilder

<b>Jenni wehrt sich gegen Gaffer</b>, die den Tod ihrer Tochter gefilmt haben.  (Foto: SWR)
Jenni wehrt sich gegen Gaffer, die den Tod ihrer Tochter gefilmt haben. (Foto: SWR)
Jenni wehrt sich gegen Gaffer, die den Tod ihrer Tochter gefilmt haben. (Foto: SWR)
Jenni wehrt sich gegen Gaffer, die den Tod ihrer Tochter gefilmt haben. (Foto: SWR)
Jenni wehrt sich gegen Gaffer, die den Tod ihrer Tochter gefilmt haben. (Foto: SWR)

Am Freitag, 21. Oktober, haben sich wieder Gäste aus der Filmbranche beim Festival angekündigt. Zu dem Streifen „Und ihr schaut zu“, der um 19.30 Uhr gezeigt wird, kommen Produzentin Anja Föhringer und Mitglieder des Filmteams. Der zweite Film des Abends ist ebenfalls um 19.30 Uhr „In einem Land, das es nicht mehr gibt“.

Und ihr schaut zu:
Nach dem Unfalltod ihrer Tochter an einer belebten Kreuzung ist Jenni im Netz mit Videos von Mias Sterben konfrontiert. Statt zu helfen, schauten die Passanten weg, filmten mit ihren Handys und rühmen sich sogar für ihre „krassen“ Postings. Die schrecklichen Bilder lassen Jenni nicht mehr los. Das Entsetzen und die Wut über die mitleidlose Schaulust der Gaffer nimmt sie völlig gefangen. Für ihre Trauer bleibt kaum Raum, stattdessen macht sie sich geradezu besessen auf die Suche nach den Unfallzuschauern, um sie mit den Auswirkungen ihrer Sensationslust zu konfrontieren. Sie wird auch fündig – aber erste Begegnungen helfen ihr nicht weiter, niemand scheint sich eines Vergehens bewusst zu sein, oder fähig, es zuzugeben. Nahe daran, selbst die Grenzen der Legalität zu überschreiten, bemüht sich Jenni, die Schaulustigen vor Gericht zu bringen.

In einem Land, das es nicht mehr gibt:
Suzie (Marlene Burow) steht im Ostberlin 1989 kurz vor dem Abitur, als sie von der Schule fliegt und sich plötzlich allein durchschlagen muss. Auf dem Weg zu ihrem Job als Facharbeiterin im Kabelwerk Oberspree wird sie zufällig fotografiert. So kommt es, dass das Foto auf dem Cover der ostdeutschen Frauenzeitschrift „Sibylle“ landet und Suzie über Nacht zu einem gefragten Fotomodel wird. Eine ganz neue Welt öffnet sich der jungen Frau. Eine Welt voller schillernder Persönlichkeiten und aufregender Gelegenheiten - vorbei der sozialistische Alltag in der Fabrik. Sie lernt den exzentrischen Rudi (Sabin Tambrea) kennen, der im Berliner Untergrund für die hedonistische Szene der Stadt seine eigene Mode entwirft. Außerdem gibt es noch den Fotografen Coyote (David Schütter), der außergewöhnliche, verführerische Aufnahmen macht, die allerdings in Zeitschriften nie abgedruckt werden. Für die Drei ist ihre Begegnung der Beginn eines ganz besonderen Sommers voller Liebe und Zusammenhalt, aber auch Schmerz und Verlust.
Das Filmfestival Aichach ist eine gemeinsame Benefizveranstaltung des Rotary Clubs Schrobenhausen-Aichach, des Cineplex-Kinos und der Stadt Aichach. Der Erlös fließt in die regionalen und internationalen sozialen Projekte des Rotary Clubs. Der Eintritt zum Filmfestival Aichach beträgt zehn Euro, für Kinder bis elf Jahren sieben Euro. Die Aichacher Zeitung stellt als Medienpartner in dieser Woche exklusiv alle Filme vor. Alle Infos zum Festival auch im Netz unter filmfestival-aichach.de. Tickets online unter www.cineplex.de/aichach oder an der Abendkasse.

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