Banges Warten auf die Entscheidung in Baku, dann endlich Erleichterung: Augsburg hat es geschafft! Im Juli 2019 ging es aber in der Hauptstadt Aserbeidschans nicht etwa um den European Song Contest, sondern um die Aufnahme des Augsburger Wassermanagements in die Liste des Unesco-Welterbes. Seit fünf Jahren trägt die Stadt den Titel und will das Mini-Jubiläum mit einer Woche voller Aktivitäten feiern. Start der Wasser-Sause ist am Montag, 18. März.
Der Weg bis zur Entscheidung in Baku war durchaus mühsam, nicht alle glaubten, dass sich die Römer- und Renaissance-Stadt Augsburg ausgerechnet mit einem so sperrigen Thema wie dem Wassermanagement-System der Stadt durchsetzen würde. Kritisch wurde es etwa, als es 2016 um die Bewilligung weitere Finanzmittel für den Bewerbungsprozess ging. Kritiker warnten vor den möglichen Folgekosten im Erfolgsfall, doch sie setzten sich nicht durch - die Mehrheit im Stadtrat bewilligte damals die rund 1,2 Millionen Euro, die Reise ging weiter und nahm ein - zumindest was den Welterbe-Titel anbelangt - gutes Ende. Doch Folgekosten muss die Stadt nun tatsächlich tragen, denn der Titel verpflichtet.
So war zunächst davon die Rede, ein großes Besucherzentrum zu errichten, das die insgesamt 22 Objekte, die zum Welterbe gehören und über das Stadtgebiet sowie darüberhinaus verteilt sind, gesammelt vorstellen sollte. Doch die Stadt scheute die voraussichtlich hohen Kosten und entschied sich für eine dezentrale Präsentation. Statt eines großen Besucherzentrums befindet sich nun am Rathausplatz in einer ehemaligen Sparkassenfiliale das Welterbe Info-Zentrum. Auf rund 100 Quadratmetern stellt die Stadt hier das ausgezeichnete Wassermanagement-System vor.
Doch die Verpflichtungen des Titelträgers gehen noch weiter. Dazu gehört einmal die Instandhaltung der Objekte und auch deren Zugänglichkeit. Sichtachsen dürfen nicht verbaut werden und vieles mehr muss Augsburg beachten. Und freilich will die Stadt das Thema „Wasser” auch immer wieder aufs Neue in Szene setzen. Dafür ist nun die Weltwasserwoche vom 18. bis 24. März gedacht.
Am Freitag, 22. März, wird der internationale Weltwassertag begangen. Und Augsburg möchte Interessierten in mehr als 15 Veranstaltungen das Thema „Wasser” näher bringen. Die Angebote finden im Umweltbildungszentrum (UBZ) Augsburg und an verschiedenen Standorten in der Stadt statt.
„Augsburg ist der ideale Ort, um über Wasser zu sprechen. Vor allem auch mit Blick auf unsere hervorragende Trinkwasserversorgung aus dem eigenen Stadtwald”, sagt Jürgen Enninger, Referent für Kultur, Welterbe und Sport. Die fünf Jahre Welterbetitel nimmt er als Anlass den jährlich am 22. März stattfindenden Weltwassertag auf eine ganze Woche auszuweiten, „um über die vielfältigen lokalen und globalen Wasserthemen zu sprechen”.
Zu den Veranstaltungen der Weltwasserwoche zählen Führungen, Workshops, Lesestunden, Spieletreffs, Kinoabende, Kochkurse und Vorträge. Die Angebote richten sich laut Stadt an alle Altersgruppen und finden überwiegend im neuen UBZ statt. Dort eröffnet zum Auftakt am heutigen Montag, 18. März, die erste Dauerausstellung zum Thema Grund- und Trinkwasser. Am Freitag, 22. März, dem Weltwassertag selbst, findet im UBZ ein Vortragsabend mit Rahmenprogramm statt, an dem das Welterbe-Büro einen Einblick in das Augsburger Wassermanagement-System geben will. Außerdem stellt das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth die aktuellen und künftigen Flussbauprojekte an Wertach und Lech vor.
Am Sonntag, 24. März, schließt die Weltwasserwoche mit dem „Tag des Wassers”, den die Stadtwerke Augsburg wieder am Historischen Wasserwerk am Hochablass veranstalten.
Alle Informationen unter us-augsburg.de/umweltbildungszentrum.